So, jetzt folgt endlich das größere Update zu meinem ITX Build. Seit meinem ersten Bericht hat sich einiges getan, einige haben es vielleicht hier und da schon mitbekommen. Neben neuer Hardware habe ich auch viel an der Optimierung des Builds gearbeitet. Sowohl was die Optik angeht (Beleuchtung / Cable Management) als auch die Performance (Hardware / Temperaturen / Lautstärke).
Also, Zeit für ein Update.
Hardware Änderungen
Preis / Leistung - ein Gegenbeispiel
CPU: Ryzen 5 2600X ->
Ryzen 5 3600
CPU Kühler: Wraith Spire (2600X Boxed Kühler) -> NZXT Kraken M22 ->
Corsair H60
Ram: 16GB (2x8) G.Skill Aegis DDR4 3000 CL16 ->
32GB (2x16) Crucial Ballistix Sport LT Grau DDR4-3200 CL16 @ DDR4-3600 CL15
GPU: Gigabyte RTX 2070 Super Windforce OC 3X ->
MSI RTX 2080 Sea Hawk X
Airflow: Inter-Tech Argus RS03 -> Alpenföhn Wing Boost 3 ARGB High Speed ->
Alpenföhn Wing Boost 3 ARGB
Netzteil: Be Quiet Pure Power 11 CM 600 Watt -> Corsair SF600 80+ Gold ->
Corsair SF600 80+ Platin
Neue Gadgets: EVGA Powerlink, Phanteks Digital RGB Starter Kit, Netzteil Abdeckung (Eigenbau)
CPU & Ram
Sport ist Mord - außer bei Zen2 und Ballistix
Betrachtet man nur die Performance ist der Sprung vom Ryzen 5 2600X zum Ryzen 5 3600 ein relativ kleiner Sprung. Daher würde ich das auch niemandem, der mit der Leistung seines R5 2600(X) unzufrieden ist als sinnvolles Upgrade empfehlen. Aber wie mittlerweile wohl hinreichend bekannt ist brachte der Sprung von Zen+ auf Zen2 nicht nur eine verbesserte Single Core Performance sondern auch eine noch weiter verbesserte Effizienz sowie einen stark verbesserten Memory Controller mit sich.
Da ich schon länger mit dem Crucial Ballistix Sport LT Ram geliebäugelt hatte, hat mich das Zen2 Upgrade doch schon sehr gereizt. AMD selbst gibt an, dass 3600 MHz bei Zen2 out of the box problemlos und stabil laufen, während Zen+ beim Ram ja doch durchaus noch etwas zickiger sein konnte.
Nachdem ich im Forum nicht müde wurde den Ballistix Ram zu empfehlen, habe ich mich nicht lumpen lassen und beim Black Friday für knapp 120€ für 32GB zugeschlagen. Den Ryzen 5 3600 habe ich dank ein bisschen Gutschein Trickserei bei Cyberport für knapp 150€ erhalten. Den alten Ram bin ich für 40€ und die alte CPU für 120€ los geworden, sodass mich das Zen2 + 32GB Ballistix Ram Upgrade unterm Strich knapp 110€ gekostet hat. Mir war es das wert, aber ganz allgemein betrachtet denke ich, dass die Kosten für das Upgrade hier durchaus im akzeptablen Rahmen waren.
Über Takte und RAM: Ryzen 3000 & RAM OC
Zum Ram gibt es gar nicht so viel zu sagen. Er hält, was er verspricht. Bzw. hält der Ram das, was die Community verspricht, wenn man sich ein wenig mit dem Thema Ram OC beschäftigt und sich die zahllosen Erfahrungsberichte und Empfehlungen zum Thema Micron E-Dies durchliest. Bei mir läuft der Ram aktuell auf 3600 MHz @ CL15. Eingestellt habe ich die Timings mit Hilfe des Ryzen DRam Calculators. Ich hab mich für ein Mittelding aus dem SAFE und FAST Preset entschieden. Safe wäre 3600 MHz @ CL16 und Fast wäre 3600 MHz @ CL14.
Bei letzterem bin ich davon ausgegangen, dass das ggf. etwas mehr Optimierung benötigen könnte und bei ersterem war ich sicher, dass das stabil auch etwas mehr drin sein sollte. Da ich am Wochenende nicht so viel Zeit hatte, habe ich mich für den Mittelweg entschieden. Aktuell läuft der Ram stabil, bootet einwandfrei und Abstürze hatte ich bisher weder unter Windows noch bei den getesteten Spielen. Ein ausführlicher Test inklusive Stresstest steht allerdings noch aus. Über's Wochenende hinweg hat der Ram sich zumindest als "alltags-stabil" erwiesen.
Außerdem werde ich wohl auch das Fast Preset nochmal austesten. Und mich würde auch interessieren, wie weit nach oben ich die Taktfrequenz des Speichers schrauben kann, was ab einem gewissen Punkt natürlich bedeutet, dass Ram Takt und Infinity Fabric Clock asynchron laufen müssen. Mich würde wirklich interessieren, was dann schwerer wiegt. Höhere Geschwindigkeit durch höheren Ram Takt oder erhöhte Latenz durch asynchronen Betrieb. Wobei natürlich abzuwarten bleibt, ob ich den Ram überhaupt höher als 3800 MHz getaktet bekomme, da ich ja Dual Rank Ram habe, dem man allgemein ein etwas schlechteres OC Potential nachsagt als Single Rank Ram.
Aktuell bin ich aber soweit sehr zufrieden. Bei der Performance gab es im Vergleich zum G.Skill Aegis Kit einen spürbaren Boost. Natürlich hatte ich auch vorher kein besonders schwaches System, aber ich konnte zum Beispiel in Far Cry New Dawn ein Plus von 10 - 15 FPS im Schnitt verzeichnen. Ein ähnliches Bild hat sich Shadow of the Tomb Raider und Battlefield V abgezeichnet. Im Zweifel ist das natürlich viel Wert, da es gerade auch in WQHD den Unterschied ausmachen kann, ob ich die 144 Hz des Monitors stabil ausnutzen kann oder nicht.
Auch aus Preis/Leistungs Sicht ist der Ram absolut unschlagbar. Wenn man mal auf Geizhals schaut, findet man aktuell gar kein 32GB Dual Kit mit DDR4-3600 CL15. Geht man runter auf 16GB Dual Kits, kostet das günstigste (und einzige) DDR4-3600 CL15 Ram Kit schlappe 165€. Das 16GB Ballistix Kit bekommt man aktuell für knapp 100€ weniger. Ich denke viel mehr muss man zur Preis/Leistung nicht mehr sagen.
Die Grafikkarte - ein Drama in 3 Akten (Undervolting und Wasserspiele)
Kapitel 1: Heilsbringer Wasserkühlung?
Ich zitiere an dieser Stelle mal mein Fazit zur Grafikkarte aus dem ersten Teil meines Worklogs:
Ich werde jetzt noch versuchen den Airflow im Gehäuse zu optimieren und dann mal schauen. In der Theorie bleibt ja noch die Möglichkeit die Karte durch eine Hybride mittels AIO gekühlte Karte zu ersetzen. Was aber natürlich nochmal einen ordentlichen Aufpreis bedeuten würde.
Nun, da muss ich jetzt natürlich kein großes Geheimnis mehr draus machen, nachdem man es oben auf den Bildern schon erkennen kann und es auch in der Einleitung zum Hardware Teil steht: So schnell kann aus grauer Theorie ganz reale Praxis werden.
Preislich auch nur annähernd in Frage kamen hierbei nur zwei Modelle:
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EVGA GeForce RTX 2070 SUPER XC Hybrid Gaming, die zu dem Zeitpunkt noch bei 680€ lag sowie die
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MSI GeForce RTX 2080 Sea Hawk X, die sich stabil bei knapp 720€ eingependelt hat.
Da ich jetzt nicht auf gut Glück eine 700€ Grafikkarte bestellen wollte, habe ich mich bei Ebay Kleinanzeigen umgeschaut und tatsächlich einen Anbieter in der Nähe gefunden, der die MSI RTX 2080 Sea Hawk angeboten hat. Den habe ich dann angeschrieben und die Situation ganz grob umrissen und dort konnte ich die Karte vor Ort in meinem System testen. Ich hatte also etwas Glück an einen netten Verkäufer geraten zu sein.
Leider hat der erste Test vor Ort sich als ziemlich ernüchternd und etwas enttäuschend heraus gestellt. Die Temperaturen waren kein Stück besser als bei der rein luftgekühlten Gigabyte Karte. Da es natürlich wenig Sinn ergibt so viel Geld in die Hand zu nehmen ohne dafür eine entsprechende Verbesserung zu erhalten, habe ich den Kauf an der Stelle erstmal abgesagt. Allerdings hat der Test vor Ort folgende Erkenntnisse zu Tage gefördert:
- Das Entfernen des Glaspanels auf der Grafikkarten Seite hat die GPU Temperatur nicht beeinflusst/verbessert
- Die Luft auf der Mainboard Seite war besonders warm und hat sich im Bereich des Boxed Kühlers gestaut
- Die Argus RS03 Gehäuselüfter waren völlig überfordert die warme Luft aus dem Gehäuse zu befördern
So wie es aussah hat der schlechte Airflow in Kombination mit gestauter Luft und Hitze im Bereich des CPU Kühlers dafür gesorgt, dass die Wasserkühlung der GPU keinerlei positive Auswirkungen hatte, da die GPU AIO auch nur heiße Luft ansaugen konnte. Und da kann dann halt auch eine Wasserkühlung, insbesondere mit nur einem 120er Radiator, keine Magie bewirken.
Da ich zu dem Zeitpunkt allerdings schon sowohl eine AIO für die CPU als auch bessere Gehäuselüfter bestellt hatte, wollte ich das Kapitel "Hybrid-GPU" noch nicht ganz abschreiben. Mit dem Verkäufer hatte ich mich darauf verständigt ggf. nochmal zu einem Nachtest vorbei zu kommen, sobald die neuen Teile angekommen sind. Natürlich nur sofern die Grafikkarte dann noch verfügbar gewesen wäre.
Erst als ich wieder zuhause war, kam mir der Gedanke, dass man für einen Test unter optimalen Bedingungen den Radiator auch außerhalb des Gehäuses hätte platzieren können. So hätte ich zumindest abschätzen können, wie die Grafikkarte mit der Wasserkühlung unter besseren Bedingungen performt. Aber gut, die besten Ideen kommen einem manchmal erst später...
