Review "Außen Hui / Innen Pfui?!" - Atrix A9004 - PC Gehäuse

Phuindrad

VIP
Themen-Ersteller
Nov 17, 2018
1.333
2.366
Hallo Ihr PC begeisterten Hardwareschrauber!
Im Jahre 2016 habe ich ein "Datenserver" Projekt verfolgt um mit einem seperaten PC der an einem eigenen Netzwerk hängt besser Datensicherung betreiben zu können. Dazu wollte ich ein Gehäuse haben welches Platz für möglichst viele HDDs bietet und möglichst wenig kostet. Dazu bin ich auf Amazon vorbeigesurft und habe dann ein "Edles ATX High End Gehäuse inkl. Frontdisplay in Silberner Optik" ausgesucht welches keinerlei Hersteller angegeben hatte. Für knapp 26€ (inklusive Versand) bekam ich dann das Gehäuse. Jahrelang stand das Gehäuse mit der installierten aber ungenutzten "Server" Hardware im Original Karton herum. Bis jetzt. Mein Hauptsystem ist umgezogen, da ich das bereits getestete "Silentium PC" Signum SG1 für meinen nächsten Haupt PC brauchen würde und da kam mir dieses Gehäuse gerade recht.

*** DIE OPTIK ***
Während die meisten PC Gehäuse der heutigen Zeit in elegantem aber auch langweiligem Schwarz daherkommen, egal ob mit oder ohne Sichtfenster - ist das Atrix A9004 in Silber-Optik gehalten. Links und rechts an der Seite befinden sich Standart Seitenteile die zwar keinerlei Sichtfenster bieten, aber zum besseren Luftzug unten perforiert wurden. Vorne befindet sich die masive Aluminiumfront in einem schlichten aber interessanten Design. Auffällig ist der verbaute Frontdisplay welcher im Angeschalteten Zustand Infos über die Uhrzeit, die Lüftergeschwindigkeit der CPU Kühlung sowie der CPU Temperatur angibt. Das Gehäuse ruht auf vier ausklappbaren Plastikfüßen die dem ganzen einen stabilen Stand verleihen. Alles in allem wirkt es von außen recht wertig.

*** DER PLATZ ***
Das Gehäuse bietet Platz für ein ATX Mainboard und besitzt darüber hinaus ganze vier Schächte für 5,25 Zoll Laufwerke, sowie zwei 3,5 Zoll Laufwerke darunter. In Zeiten wo Gehäuse oftmals gar keinen Platz mehr Laufwerke dieser Art bieten wirkt das schon etwas wie aus der Zeit gefallen. Auch bietet das Gehäuse Platz für einen HDD Schlitten der Platz für vier HDDs hat. Viel Platz für Laufwerke und Festplatten, aber wie sieht es mit Kabelmanagement aus? Zwei Worte: Vergiss´ es. Die Rückwand ist so nahe am Mainboard-Halter das es unmöglich ist irgdendwo Kabel zu "verstecken", dessen war sich der Hersteller wohl bewusst, weswegen es auch keine Durchführungsmöglichkeiten gibt. Da das Netzteil oben angebracht wird, bleibt nur ein wenig Platz zwischen den Netzteil und den Laufwerken. Wie auf den Bildern zu sehen. Um den Luftzug nicht zu gefärden, habe ich bereits vorhandene 5,25 zu 3,5 Zoll Adapter genommen und damit die vorhandenen Laufwerksschächte oben mit zwei HDDs und einer SSD zu nutzen zum vorhandenen DVD Laufwerk. Darum befindet sich da oben ein Kabelsalat und nicht im Wege des Lüfters, aber dazu mehr im nächsten Punkt...

*** DER LUFTZUG ***
Dieses Gehäuse hat Platz für genau drei Gehäuselüfter. Vorne ließ sich ein 120mm Lüfter einbauen, oben war Platz für einen 80mm Lüfter und hinten Platz für einen 92mm Lüfter der von außen mit einem Gitter gesichert war. Nur der hintere Lüfter war vorinstalliert. Dieser hatte 3-PIN sowie einen Molex-Anschluss um direkt am Netzteil zu laufen. Allerdings habe ich diesen ausgewechselt gegen einen Arctic Lüfter so das nun drei Arctic Lüfter in 120mm, 92mm & 80mm dort laufen, alle über PWM gesteuert im "Leise" Modus. Ich habe den sperrigen Festplatten-Käfig vor dem 120mm Lüfter entfernt und so den Luftzug sicher deutlich verbessert. Da ich die HDDs und SSD oben in den Laufwerksschächten installieren konnte, liegen keine Kabel vor dem großen Lüfter. Beim 80mm Lüfter oben sieht das aber anders aus. Ich konnte dennoch die Kabel so legen das dieser Problemlos laufen kann. Mit diesem Lüfter läuft das System gleich 10° kühler, obwohl die meiste warme Luft durch das Netzteil abgeführt wird da der CPU Kühler nach oben und nicht zur Seite zeigt. Mag zwar nicht optional sein, aber für AM3+ geht das wohl nicht anders. Der Luftzug ist also besser als gedacht, aber erst nachdem ich für gescheite Lüfter gesorgt habe.

*** LIEFERUMFANG***
Das Gehäuse befindet sich in einem ausreichend geschützten Karton und kommt mit einem kompletten Satz an Montageschrauben und Laufwerkshaltern. Das war es auch schon. Keine SATA Kabel, keine Kabelbinder, nicht einmal eine Anleitung war dabei. Das ist wohl dem Preis geschuldet. Unterdurschnittlich.

*** TEMPERATUREN ***
Im Vergleich zum oben erwähnten Signum SG1 das reichlich Luft für die Hardware bot, ist das Gehäuse deutlich zugebauter. Das zeigt sich auch in den Temperaturen. Zwischen 10° im Idle bis zu 15-20° im Benchmark oder im Videorendering wird die Hardware wärmer als im Vergleichsgehäuse. Das es nicht noch wärmer wird, verdanke ich den Lüftern. Allerdings ist das System im Inneren dann nicht mehr leise sondern deutlich zu hören. Wer es leise mag macht eh einen Bogen um das Gehäuse.
Auch zu erwähnen ist, das das Gehäuse einen CPU Sensor mitbringt der zwischen CPU und dem CPU Kühler geklemmt wird um so die Temperatur anzuteigen. Da ich aber zu faul war die fummelige demontage des Arctic Freezer 13 in diesem Gehäse zu versuchen, zeigt dieser nur die Gehäusetemperatur an. Trotzdem ein interessantes Feature.

*** DISPLAY ***
Das Display ist wohl das größte Feature am Gehäuse das dem ganzen ein Retro-Futuristischen Charme verleiht. Der kleine Farbdisplay zeigt die CPU Temperatur an wenn der erwähnte Sensor dafür zwischen CPU und Kühler gelegt wird, der Lüfter des CPU Kühlers wird dort über 4 PIN Kabel aneschlossen und dann über ein weiteres Kabel am Mainboard und zeigt so die Lüftergeschwindigkeit des CPU Lüfters an. Dann wird noch die Zeit angezeigt - diese aber darf man immer wieder neu stellen wenn das Netzteil zu lange vom Strom getrennt ist. Es kann auch genutzt werden um zu zeigen wie lange das System angeschaltet war. Der Display wird über Molex-Anschluss betrieben.

*** WERTIGKEIT ***
Dickes Aluminium in der Front, Blech an den Seiten, Blech und Plastik im Inneren. Also genau das was man für etwas über 20€ erwartet. Allerdings ist zu bemerken das nichts klappert und die Spaltmaße sind akzeptabel. Während der Installation der Abstandshalter kam es vor das ein oder zwei sich nicht wirklich festdrehen ließen und irgendwann mitdrehten. Immerhin fielen diese nicht raus. Einen Abstandshalter musste ich aufgrund schlechter Gewindebohrungen mit etwas mehr Kraft eindrehen, aber es ging auch. Es ist nicht die beste Qualität aber auch nicht die schlechteste. Ein Billiges aber solides "Made in China" Gehäuse wie es ein Stempel entsprechender Zeichen eindeutig beweist.

*** FAZIT ***
Das Atrix A9004 ist ein Gehäuse das zwar edel von außen aussieht, aber von innen ernüchternd wirkt, Kabelmanagement, Luftzug und platzierung des Netzteil muten sehr altertümlich an und lassen kein wirkliches "High End" Setup zu, sofern das nicht an überhitzung sterben soll. Auf der anderen Seite bietet sich das Gehäuse auch als Sleeper Gehäuse an, wenn man bereit ist etwas "Hand anzulegen". Es ist günstig, geht Qualitativ noch in Ordnung für den Preis.

*** BILDER ***
(Hier mit verbauter Hardware)
 

Anhänge

  • PC 01.png
    PC 01.png
    402 KB · Aufrufe: 24
  • PC 02.png
    PC 02.png
    639,4 KB · Aufrufe: 25
  • PC 03.png
    PC 03.png
    629,4 KB · Aufrufe: 24
  • PC 04.png
    PC 04.png
    545 KB · Aufrufe: 29
  • PC 05.png
    PC 05.png
    784,2 KB · Aufrufe: 30
  • PC 06.png
    PC 06.png
    547,5 KB · Aufrufe: 32
  • Benchmark Heaven.png
    Benchmark Heaven.png
    111,6 KB · Aufrufe: 22
  • Benchmark Valley.png
    Benchmark Valley.png
    44 KB · Aufrufe: 20

HirosFX

Ehrenmitglied
Nov 9, 2019
5.004
2.322
Hallo Ihr PC begeisterten Hardwareschrauber!
Im Jahre 2016 habe ich ein "Datenserver" Projekt verfolgt um mit einem seperaten PC der an einem eigenen Netzwerk hängt besser Datensicherung betreiben zu können. Dazu wollte ich ein Gehäuse haben welches Platz für möglichst viele HDDs bietet und möglichst wenig kostet. Dazu bin ich auf Amazon vorbeigesurft und habe dann ein "Edles ATX High End Gehäuse inkl. Frontdisplay in Silberner Optik" ausgesucht welches keinerlei Hersteller angegeben hatte. Für knapp 26€ (inklusive Versand) bekam ich dann das Gehäuse. Jahrelang stand das Gehäuse mit der installierten aber ungenutzten "Server" Hardware im Original Karton herum. Bis jetzt. Mein Hauptsystem ist umgezogen, da ich das bereits getestete "Silentium PC" Signum SG1 für meinen nächsten Haupt PC brauchen würde und da kam mir dieses Gehäuse gerade recht.

*** DIE OPTIK ***
Während die meisten PC Gehäuse der heutigen Zeit in elegantem aber auch langweiligem Schwarz daherkommen, egal ob mit oder ohne Sichtfenster - ist das Atrix A9004 in Silber-Optik gehalten. Links und rechts an der Seite befinden sich Standart Seitenteile die zwar keinerlei Sichtfenster bieten, aber zum besseren Luftzug unten perforiert wurden. Vorne befindet sich die masive Aluminiumfront in einem schlichten aber interessanten Design. Auffällig ist der verbaute Frontdisplay welcher im Angeschalteten Zustand Infos über die Uhrzeit, die Lüftergeschwindigkeit der CPU Kühlung sowie der CPU Temperatur angibt. Das Gehäuse ruht auf vier ausklappbaren Plastikfüßen die dem ganzen einen stabilen Stand verleihen. Alles in allem wirkt es von außen recht wertig.

*** DER PLATZ ***
Das Gehäuse bietet Platz für ein ATX Mainboard und besitzt darüber hinaus ganze vier Schächte für 5,25 Zoll Laufwerke, sowie zwei 3,5 Zoll Laufwerke darunter. In Zeiten wo Gehäuse oftmals gar keinen Platz mehr Laufwerke dieser Art bieten wirkt das schon etwas wie aus der Zeit gefallen. Auch bietet das Gehäuse Platz für einen HDD Schlitten der Platz für vier HDDs hat. Viel Platz für Laufwerke und Festplatten, aber wie sieht es mit Kabelmanagement aus? Zwei Worte: Vergiss´ es. Die Rückwand ist so nahe am Mainboard-Halter das es unmöglich ist irgdendwo Kabel zu "verstecken", dessen war sich der Hersteller wohl bewusst, weswegen es auch keine Durchführungsmöglichkeiten gibt. Da das Netzteil oben angebracht wird, bleibt nur ein wenig Platz zwischen den Netzteil und den Laufwerken. Wie auf den Bildern zu sehen. Um den Luftzug nicht zu gefärden, habe ich bereits vorhandene 5,25 zu 3,5 Zoll Adapter genommen und damit die vorhandenen Laufwerksschächte oben mit zwei HDDs und einer SSD zu nutzen zum vorhandenen DVD Laufwerk. Darum befindet sich da oben ein Kabelsalat und nicht im Wege des Lüfters, aber dazu mehr im nächsten Punkt...

*** DER LUFTZUG ***
Dieses Gehäuse hat Platz für genau drei Gehäuselüfter. Vorne ließ sich ein 120mm Lüfter einbauen, oben war Platz für einen 80mm Lüfter und hinten Platz für einen 92mm Lüfter der von außen mit einem Gitter gesichert war. Nur der hintere Lüfter war vorinstalliert. Dieser hatte 3-PIN sowie einen Molex-Anschluss um direkt am Netzteil zu laufen. Allerdings habe ich diesen ausgewechselt gegen einen Arctic Lüfter so das nun drei Arctic Lüfter in 120mm, 92mm & 80mm dort laufen, alle über PWM gesteuert im "Leise" Modus. Ich habe den sperrigen Festplatten-Käfig vor dem 120mm Lüfter entfernt und so den Luftzug sicher deutlich verbessert. Da ich die HDDs und SSD oben in den Laufwerksschächten installieren konnte, liegen keine Kabel vor dem großen Lüfter. Beim 80mm Lüfter oben sieht das aber anders aus. Ich konnte dennoch die Kabel so legen das dieser Problemlos laufen kann. Mit diesem Lüfter läuft das System gleich 10° kühler, obwohl die meiste warme Luft durch das Netzteil abgeführt wird da der CPU Kühler nach oben und nicht zur Seite zeigt. Mag zwar nicht optional sein, aber für AM3+ geht das wohl nicht anders. Der Luftzug ist also besser als gedacht, aber erst nachdem ich für gescheite Lüfter gesorgt habe.

*** LIEFERUMFANG***
Das Gehäuse befindet sich in einem ausreichend geschützten Karton und kommt mit einem kompletten Satz an Montageschrauben und Laufwerkshaltern. Das war es auch schon. Keine SATA Kabel, keine Kabelbinder, nicht einmal eine Anleitung war dabei. Das ist wohl dem Preis geschuldet. Unterdurschnittlich.

*** TEMPERATUREN ***
Im Vergleich zum oben erwähnten Signum SG1 das reichlich Luft für die Hardware bot, ist das Gehäuse deutlich zugebauter. Das zeigt sich auch in den Temperaturen. Zwischen 10° im Idle bis zu 15-20° im Benchmark oder im Videorendering wird die Hardware wärmer als im Vergleichsgehäuse. Das es nicht noch wärmer wird, verdanke ich den Lüftern. Allerdings ist das System im Inneren dann nicht mehr leise sondern deutlich zu hören. Wer es leise mag macht eh einen Bogen um das Gehäuse.
Auch zu erwähnen ist, das das Gehäuse einen CPU Sensor mitbringt der zwischen CPU und dem CPU Kühler geklemmt wird um so die Temperatur anzuteigen. Da ich aber zu faul war die fummelige demontage des Arctic Freezer 13 in diesem Gehäse zu versuchen, zeigt dieser nur die Gehäusetemperatur an. Trotzdem ein interessantes Feature.

*** DISPLAY ***
Das Display ist wohl das größte Feature am Gehäuse das dem ganzen ein Retro-Futuristischen Charme verleiht. Der kleine Farbdisplay zeigt die CPU Temperatur an wenn der erwähnte Sensor dafür zwischen CPU und Kühler gelegt wird, der Lüfter des CPU Kühlers wird dort über 4 PIN Kabel aneschlossen und dann über ein weiteres Kabel am Mainboard und zeigt so die Lüftergeschwindigkeit des CPU Lüfters an. Dann wird noch die Zeit angezeigt - diese aber darf man immer wieder neu stellen wenn das Netzteil zu lange vom Strom getrennt ist. Es kann auch genutzt werden um zu zeigen wie lange das System angeschaltet war. Der Display wird über Molex-Anschluss betrieben.

*** WERTIGKEIT ***
Dickes Aluminium in der Front, Blech an den Seiten, Blech und Plastik im Inneren. Also genau das was man für etwas über 20€ erwartet. Allerdings ist zu bemerken das nichts klappert und die Spaltmaße sind akzeptabel. Während der Installation der Abstandshalter kam es vor das ein oder zwei sich nicht wirklich festdrehen ließen und irgendwann mitdrehten. Immerhin fielen diese nicht raus. Einen Abstandshalter musste ich aufgrund schlechter Gewindebohrungen mit etwas mehr Kraft eindrehen, aber es ging auch. Es ist nicht die beste Qualität aber auch nicht die schlechteste. Ein Billiges aber solides "Made in China" Gehäuse wie es ein Stempel entsprechender Zeichen eindeutig beweist.

*** FAZIT ***
Das Atrix A9004 ist ein Gehäuse das zwar edel von außen aussieht, aber von innen ernüchternd wirkt, Kabelmanagement, Luftzug und platzierung des Netzteil muten sehr altertümlich an und lassen kein wirkliches "High End" Setup zu, sofern das nicht an überhitzung sterben soll. Auf der anderen Seite bietet sich das Gehäuse auch als Sleeper Gehäuse an, wenn man bereit ist etwas "Hand anzulegen". Es ist günstig, geht Qualitativ noch in Ordnung für den Preis.

*** BILDER ***
(Hier mit verbauter Hardware)
Finde das Gehäuse legendär!
Hast du vielleicht noch ein Link zu Amazon?
oder ist dieses Prachtstück nicht mehr Verfügbar?
 

Phuindrad

VIP
Themen-Ersteller
Nov 17, 2018
1.333
2.366
Ich gebe es zu, von außen ist das Gehäuse ein Hinkucker, auch wegen dem Display. :unsure:
Aber im Inneren ist es ziemlich 2010 oder davor.
Als ich das Gehäuse 2016 gekauft habe, fürchte ich war es bereits im Ausverkauf. Auf Amazon ist es deshalb nicht mehr verfügbar.
Das gleiche Gehäuse gibt es anscheinend nicht mehr zu kaufen. Nirgendwo. Weder auf Amazon, Ebay, Geizhals, Ebay Kleinanzeigen... Seltsam...

Aber am ähnlichsten ist das "Thermaltake Soprano" Gehäuse.
MfG