Review Es muss nicht immer eine Strix sein - ASUS Dual RTX 2060 Super Evo V2

Andre D'Addio

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Themen-Ersteller
Mai 11, 2019
1.303
4.669
Hier meine bisherigen Erfahrungen mit der ASUS Dual RTX 2060 Super Evo V2 OC 8G

Die Bilder vom Aussehen der Karte, sind von Geizhals, da diese eine bessere Auflösung haben und einen schlichten Hintergrund.

Asus 2060sTotale.jpg Bildquelle: Geizhals

Testzeitraum:
11.06.2020 - 15.06.2020

Gekauft bei Mediamarkt am 11.06.2020
Preis 429€ öffentlicher Preis - durch eine Unachtsamkeit 'nur' 379€

System:
Asus ROG Strix B450-F Gaming, Ryzen 5 3600x @ 4.0 GHz (Stock 3.8-4.4Ghz), Ballistix Tactical Tracer 3200 CL 16 2x8 GB Kit Dual Channel. Netzteil BeQuiet! Pure Power 11 600W CM
AiO CPU Wasserkühlung von Alphacool Eisbaer 240 Black
Case Sharkoon TG 5 red
Einbau: normaler PCIe 16 3.0 Slot - horizontal

Ausstattung und Inhalt:

In der OVP befindet nur die Grafikkarte und der Quick Guide. Keine Treiber CD, was mMn recht armselig ist, vor allem bei dem Preis.

Nvidia TU 106-410-A1
Maße über alles: 24,2cm x 13,0cm x5,4cm. Also eine 2.5 Slot große Kühlvariante
Anschlüsse: 2x HDMI 2.0b, 1x DVI-D, 1x Diplay Port 1.4
RT Cores 34 - Tensor Cores 320 - DLSS 2.0
Maximale Anzahl der Displays - 4
Stromversorgung 1x 6+2 Pin PCIe
TDP 175W
PCI Exress 3.0, Open GL 4.6, 256bit
Speicher 8GB GDDR6, 14000MHz - Shader/Cuda 2176
Taktraten OC 1725MHz, Gaming 1695MHz, Base Clock 1470MHz
2x90mm Axial-tech Lüfter - Zero-Fan Modus

Zur Verpackung:

IMG_20200615_134117.jpg Die OVP

Ausgehändigt wird diese Karte in einem 40x25x10 cm großen Außenkarton, der nochmal einen minimal kleineren Innenkarton beinhaltet, wo dann auch die Karte drin sitzt. Die GPu selber wird nur durch eine Art Folie gesichert, also ohne Antistatischer Tüte, desweiteren befindet sich nur noch der Quick Install Guide, keine Treiber CD oder sonstiges. Man darf eigentlich nicht davon ausgehen, daß in der heutigen Zeit auch jeder über einen Internet Anschluß verfügt. Das wäre momentan der einzige größere Kritikpunkt.

Design:
Die Dual selber wirkt mit ihrem schwarzen Kunstoffaufbau schlicht und eher etwas nüchtern, es geht eigentlich nur darum, das es sich hier um die eigentliche Platine dreht, die eine verbesserte Custom Kühlung erhalten hat. Ansonsten ist die Platine mit dem TU106-410 Chip mit der Founders Edition fast identisch. Als einziges Highlight ist ein einfacher Leuchtsreifen in der Stirnseite zwischen dem RTX und dem Hersteller platziert, ohne RGB Steuerung und nicht änderbar. Zudem besitzt die Karte eine Backplate aus schwarzem Aluminium, welche Schlitze über den Ram, dem GPU Chip und VRMs besitzt, um die Abwäme von der Karte nach außen zu bringen. Die Backplate dient eher der Stabilisierung, damit diese nicht durchhängt, was sich nach dem einbau auch bewahrheitet, denn diese hängt nicht durch, bei einem Gewicht der GPU von zirka 550 gramm, reicht diese Backplate massig aus. Zum Vergleich mit der ROG Strix GTX 1080ti Poseidon, welche rund 1.6 kg auf die Waage bring, ist die Dual RTX 2060 Evo V2 ein Leichtgewicht.

Dank des Zero-Fan Modus sind die Lüfter bei unter 55°C aus und somit im IDLE betrieb absolut geräuschlos. Einzig was ein wenig störend ist, aber vertretbar, wenn man den PC Bootet oder sich die Lüfter beim Spielen aktiviert, dann sind diese für einen kurzen Moment zu hören und drehen hoch, aber das dient dazu, das sich bereits angesetzter Staub vom Zero-Fan Modus nicht weiter festsetzen kann und wird mit dieser Methode dann aus dem Kühleraufbau rausgeblasen.

geizasus.jpg Bildquelle: Geizhals

Der Kühlaufbau ist von 4 Heatpipes durchzogen, welche über alle kühlbedürftigen Bauteile führt. Die Lamellen sind längs und durchgehend angeordnet, sprich vorne kommt die Luft rein und hinten bei der Slotblende wieder raus. Es gibt von der Karte eine weitere Variante, eine mit einem Display Port anschluss mehr und einem anderen Kühldesign, welcher etwas größer ist (26.7x11.8x5.6cm) diese nennt sich ebenfalls Dual Evo, nur ohne dem V2 Zusatz.

Einbau und Einrichtung:
Die Karte selber lässt sich mit wenigen Handgriffen problemlos einbauen und das war nach nicht einmal 3 Minuten erledigt, die Dual wurde vom System ohne Probleme erkannt und nachdem ich mir die nötigen Treiber bei ASUS direkt runtergeladen habe, war diese nach der Ladezeit von ca 7 Minuten und nochmal 3 Minuten für die Installation bereit zum Einsatz.

Auch wenn ASUS angibt, das man ein 550W Netzteil benötigt, so bin ich bei während meines Tests nicht über die 360W gekommen, auch nicht beim übertakten (ausgelesen in HWInfo), wenn man den Ryzen 5 mit 95W und den Rest (HDD, SSDs, RGB) mit einberechnet

Temperaturen im Gaming Modus (meine Einstellung)
Im Idle betrieb läuft die Karte bei zw 45°C und 48°C und ausgeschalteten Lüftern (Zero-Fan), je nach Zimmertemperatur (26°C). Während des 10 minütigen Bench- und Stresstests (1920x1080p) mit ROG-FurMark wurde die Karte 72°warm, dabei drehten sich die Lüfter mit rund 2200 RPM. Beide Ergebnisse wurden im komplett geschlossenen Gehäuse gemacht. Die Lüfter selber wurden hörbar, aber sie wurden dabei nicht wirklich aufdringlich laut. Aufgrund des Sharkoon TG5 ist der bescheidene Airflow eher von Nachteil.

Stresstest Review.jpg

Übersicht der GPU - HW Info

IMG_20200615_134140.jpg Blick in das geschlossene Gehäuse, während des Tests.

Zudem habe ich mit Shadow of the Tomb Raider beide Benchtest laufen lassen, einmal mit RTX On und einmal mit RTX Off. Man merkt das die Karte mit RTX On deutlich mehr arbeiten muss, aber ich lasse hier mal die Screenschots für sich selber sprechen.

20200610181507_1.jpg RTX On - Ultra

20200610181929_1.jpg RTX Off - Ultra

OC
Für die Übertaktung nutzte ich den MSI Afterburner und den ROG-FurMark Stresstest, bei einer Zimmertemperatur von knapp 26°C. Die Übertaktung nutzte ich nur, um zu sehen wie viele Reserven die Karte noch nach Oben hat und ob sie es mit einer Strix 2060S aufnehmen kann, zudem wollte ich schauen, was die Karte gegenüber der 2070 A1 kann. Nach eingen Testläufen hatte ich die Karte auf ein plus von 105 MHz beim CPU Clock gebracht (1830Mhz) und beim Speichertakt ging er problemlos auf ein plus von 500MHz, während ich das Powerlimit bis 112% einstellte (von 119%), auch die Temperaturen blieben relativ konstant bei 74°C und angepasster Lüfterkurve. Die Lüfter wurden indess hörbarer, trotz der hohen Drehzahl aber alles noch im erträglichen Rahmen während die Lüfter bei rund 2500 RPM sich drehten. Die Übertaktung war völlig Stabil und es wäre sicherlich noch etwas drin gewesen. Spulenfiepen hatte ich nicht, nicht mal bei der höheren Übertaktung

Test - Benchmark TimeSpy OC.
Für die Benchtests ging ich mit den Werten wieder etwas Runter, beim Clock ging ich auf ein plus von 70Mhz und beim Speichertakt auf ein plus von 250Mhz, bei gleicher Zimmertemperatur wie Oben, also 26°C.

TSOC.jpg

Selber kann ich den direkten vergleich zu einer Asus ROG Strix 2060 OC ziehen und da liegt der Grafikscore bei Timespy bei 7984 Punkten gegenüber bei der 2060S, die bei 9180 Punkten liegt, eine durchschnittliche 2070 liegt bei ca 9250 Punkten. Also den Vergleich brauch die 2060 Super echt nicht scheuen. Und wie man sieht ist es nicht immer Wichtig, wie schön eine karte äußerlich aussieht, wenn man die Strix RTX 2060 mit meiner Dual 2060 Super miteinander Vergleicht, so kosten Beide Karten in Etwa das selbe, jeweils um die 420€. Die 2070 wird ja seit dem Release der 2070S nicht mehr hergestellt und daher auch nicht mehr groß angeboten, aber die dürfte ein wenig darüber liegen, ich denke bei so 450€.

Auch während des Benchmark Tests ließ ich HWInfo nebenher laufen und die Karte zog im OC rund 203W, im Gamingbetrieb werden die 175W kaum überschritten und wenn man sie ein wenig untervoltet, dann könnten die 150W schon das Ende der Fahnenstange sein.

Während des einstündigen Stresstests mit dem ROG-FurMark auf 1080p wurde die Karte bis zu 76°C warm, während die beiden Lüfter bei ca 2600 UPM arbeiteten. Trotz der hohen Drehzahl empfand ich diese nicht übermäßig laut, grade weil der geschlossene Tower genau auf Kopfhöhe steht, also grade mal 80cm neben mir.

Fazit:
Ich würde jedem die ASUS Dual RTX 2060 Super empfehlen und einer RTX 2060 (6G) vorziehen, sollte man die 400€ bis 430€ im Visir haben, sicherlich gibt es auch bei AMD noch schnellere Karten die im gleichen Preissegment sind, aber durch die Updates haben die AMD 5700er Karten teilweise ihre Probleme, was sich letztlich zu einem Ärgernis entwickeln könnte. Aber wer lieber Raytracing haben, die Karte ohne Aufwand nutzen möchte und wem Design und etwas weniger Leistung eher egal ist, der liegt bei der Asus Dual 2060 Super genau richtig, der Verbrauch ist mit seinen durchschnittlichen 175 W unter Last, bzw 11W im Idle auch recht efizient und die Geräuschentwicklung ist auch mehr als in Ordung, einzig der Preis, da könnten im Allgemeinen die RTX 2060 Super Karten bei ca 380€ durchschnittlich liegen, dann sind diese zu dem AMD GPUs auch eine echte Alternative und man hat mit dieser Karte einen guten einstieg wenn man Raytracing haben möchte, zum Vorgänger der RTX 2060 6G würde ich mittlerweile eher abraten, zumal die auch nicht viel Günstiger sind. Aber wer noch einige Extras mehr möchte und bereit ist, dafür auch das nötige Kleingeld hinzulegen, der kann sich mal die ASUS ROG Strix 2060 Super OC ansehen, aber wer nur auf die rohe Leistung aus ist, ohne weitere Extras wie z.B. Fan Connect und eine steuerbare RGB Beleuchtung, der wird mit der Dual 2060 Super Evo V2 OC voll und ganz zufrieden sein und spart sich die rund 75€ Aufpreis. Leistungstechnisch ist diese zw. der GTX 1070ti und der GTX 1080 einzuordnen.

Wertung:
Design: 7/10
Preis/Leistung: 8/10 (Preis 7/10 - Leistung 9/10)*
Austattung: 7/10
Installation & Bedienbarkeit 10/10
Gesamt - 8/10

*Preisklasse 350€ bis 450€
 
Zuletzt bearbeitet:

JoJoPanda

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Feb 10, 2020
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Ich würde trotzdem die Strix bevorzugen, aber im Budget-Bereich könnte die für den einen oder anderen interessant sein ;)
Aber danke für dieses bemerkenswert übersichtliches Review ^^
 
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Andre D'Addio

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Mai 11, 2019
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Ich denke, das auch andere Custom Designer/Hersteller mit Ihren RTX 2060 Super Karten auf ähnlichen Niveau sind, die eine mag etwas lauter sein, kühlt dafür etwas besser und kostet etwas weniger oder sie kostet eben mehr, bietet ein höheres OC von Haus aus und hat die ein oder andere Spielerei, bzw Extra mehr. Egal ob es nun eine Inno3d, KFA², Manli, Gigabyte, MSI, Palit, Zotac oder eine EVGA ist, sie werden alle ein wenig besser sein als die rohe Founders Edition. Gerne würden mich die anderen Designs von anderen Herstellern interessieren, ob die auf ähnlichen Niveau sind. Da ich eben sehr auf Asus fixiert bin und bislang wenig negative Erfahrungen mit dem Hersteller gemacht habe, bin ich mit der Karte zufrieden. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte eine Strix zu kaufen, dann hätte ich wohl auch diese genommen, dennoch bereue ich bislang nichts, da die Dual mit der Strix fast mithalten kann, wenn man etwas mit Afterburner arbeitet. Klar die Strix hätte etwas mehr OC Potential (Dual 1725 MHz gegen Strix 1830 MHz beim Hersteller OC), aber man benötigt auch einen 6 Pin Anschluss mehr, zumal ich bisher die Karten so gut wie nie ausreize.
 
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